Echtglas-Vordachsysteme und

Überkopfverglasungen

 

Glasvordächer – schön und sicher!

Glas hat in der Architektur seinen festen Platz eingenommen. Dazu gehören auch Vordächer mit Glas. Neben dem Schutz vor Wind und Wetter spielt gerade die Ästhetik eine entscheidende Rolle. Es gibt mittlerweile unzählige Varianten von Vordächern. Kleine Vordächer als Regenschutz vor Wohnhäusern oder große Glasüberdachungen z.B. bei Einkaufszentren. Je nach Einbausituation und Rahmendingungen kann die Wahl z.B. auf punktgehaltene, abgespannte Vordächer oder Konstruktionen mit geringer Einbauhöhe („Schwert“-Vordächer) fallen.

Punkgethaltene Vordächer, Glasdächer mit Kragarme oder Dachlandschaften aus Glas?

Architektonische Gegebenheiten und der individuelle Geschmack entscheiden über die optimale Konstruktion eines Vordaches. Punktgehaltene Versionen wirken sehr filigran und sind durch unterschiedliche Wandanschlussplatten flexibel einsetzbar. Auch Sonderkonstruktionen stellen kein Problem dar, wobei die Sicherheit von Vordächern natürlich immer im Vordergrund stehen muss. Bei sehr niedrigen Einbauhöhen ist ein Vordach mit Kragarmen oft die beste Lösung. Bei großflächigen Dachlandschaften aus Glas können punktgehaltene Vordachscheiben einfach an vorgegebenen Stahlkonstruktionen montiert werden.

 

(Planungs-)Sicherheit bei Überkopfverglasungen und Vordachsystemen

Wenn es um die Sicherheit im öffentlichen und privaten Bereich geht werden an Überkopfverglasungen besonders hohe Anforderungen gestellt.

Das Glasvordach muss eine ausreichende Tragfähigkeit im intakten Zustand bzw. eine ausreichende Resttragfähigkeit im beschädigten Zustand (z. B. bei Glasbruch) besitzen.

Hierbei sind die Anforderungen im privaten Bereich genauso hoch wie im öffentlichen Bereich, was oft nicht berücksichtigt wird. Wichtig ist auch die Anbindung an das Gebäude, je nach Untergrund können hier spezielle Zwischenbauteile erforderlich werden.

Die Art der Befestigung/ Verankerungsmöglichkeit muss entsprechend der Belastbarkeit des Untergrundes und den zu erwartenden örtlichen Belastungen (Schneelast/Windlast) sorgfältig ausgewählt werden.

Damit das „Traum“-Glasvordach nicht zum Alptraum wird müssen alle baurechtlichen Anforderungen erfüllt sein. Ansonsten können große Folgekosten, z.B. durch eine Zustimmung im Einzelfall, verbunden mit entsprechenden Nachweisen, entstehen. Werden die Nachweise im Nachhinein nicht erbracht, muss das Dach im schlimmsten Fall demontiert werden.

Ein erfahrener Planer überprüft daher schon im Vorfeld, ob sich die Entwurfsziele mit geregelten Bauprodukten und Bauarten realisieren lassen.

 

Das sollten Sie beachten:

  • Achten Sie stets auf die Zulassung und lesen Sie deren Inhalte. So kann es nicht passieren, dass z. B. angegebene Schneelasten oder feststehende Maße aus der AbZ unberücksichtigt bleiben.
  • Planen Sie möglichst nach einer technischen Regel oder AbZ, da sonst erhebliche Mehrkosten für die Einreichung einer ZiE entstehen.
  • Verzichten Sie auf das „Kopieren“ eines Systems nach AbZ. Dabei kann es zu folgeschweren Fehlern kommen, da nicht alle technischen Details der AbZ offenkundig sind. Eine nachträgliche Einreichung der ZiE ist unbedingt erforderlich.
  • Denken Sie bei punktförmig gelagerter Verglasung immer mit einem Toleranzausgleich z.B. in der Unterkonstruktion.
  • Denken Sie immer an einen fachgerechten Anschluss an die Unterkonstruktion bzw. Wand. Bei falschen Dübeln ist die Sicherheit möglicherweise nicht mehr gewährleistet (Dübelnachweise).
  • Nutzen Sie eine kompetente Beratung, da die Fehlerquellen bei der Planung und Montage von gläsernen Vordächern vielfältig sind.
  • Vorsicht bei „Billighalterungen“: Sie besitzen häufig keine Zulassung und haben meistens einen schlechten technischen Standard. Die Tendenz im Markt geht zu mehr Sicherheit, Qualität und Design.
  • Betreten Sie die Überkopfverglasungen nicht zu Reinigungszwecken. Der Nachweis zur Betretbarkeit kann aber gesondert geführt werden.

 

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